
Kurze Antwort vorweg
Im Basketball ist Grösse definitiv ein Vorteil – aber kein Muss. Während Profis oft über 1,90 m (Frauen) bzw. 2,00 m (Männer) messen, gibt es auch erfolgreiche Spielerinnen und Spieler mit deutlich geringerer Körperlänge. Technik, Spielverständnis, Schnelligkeit und Sprungkraft sind mindestens ebenso entscheidend – gerade im Amateurbereich.
Einleitung: Basketball – ein Spiel der Langen?
Basketball ist eine der wenigen Sportarten, bei denen Körpergrösse auf den ersten Blick als Schlüssel zum Erfolg erscheint. Und tatsächlich: Wer einmal ein NBA-Spiel gesehen hat, weiss, dass zwei Meter hier fast die Norm sind. Doch was bedeutet das für alle anderen? Muss man gross sein, um Basketball spielen zu können – oder ist das nur ein Mythos? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage faktenbasiert und praxisnah auf den Grund.
Durchschnittsgrössen im Profi-Basketball
Im professionellen Basketball sind Grössen über dem Durchschnitt die Regel – zumindest auf dem Papier. Hier einige Richtwerte:
- NBA (USA): Durchschnittsgrösse ca. 2,01 m
- WNBA (USA): Durchschnittsgrösse ca. 1,83 m
- EuroLeague Männer: ca. 1,98 m
- EuroLeague Frauen: ca. 1,85 m
- Swiss Basketball League Männer: ca. 1,95 m
- SB League Women (Schweiz): ca. 1,78 m
Doch diese Zahlen sagen wenig über den individuellen Erfolg aus – denn entscheidend ist auch, auf welcher Position jemand spielt.
Positionen und typische Körpergrössen
Im Basketball gibt es fünf klassische Positionen, die unterschiedliche körperliche Voraussetzungen mit sich bringen:
Position | Typische Aufgaben | Typische Grösse (Männer) | Typische Grösse (Frauen) |
---|---|---|---|
Point Guard | Spielaufbau, Schnelligkeit, Übersicht | 1,80–1,90 m | 1,65–1,75 m |
Shooting Guard | Distanzwürfe, Drives, Verteidigung | 1,85–1,95 m | 1,70–1,80 m |
Small Forward | Vielseitigkeit, Athletik | 1,90–2,00 m | 1,75–1,85 m |
Power Forward | Rebounds, körperliche Präsenz | 2,00–2,10 m | 1,80–1,90 m |
Center | Blocks, Korbnähe, Physis | 2,10–2,20 m | 1,85–1,95 m |
Man erkennt: Je näher die Spielposition am Korb liegt, desto wichtiger ist die Körpergrösse – zumindest im Profibereich.
Amateur- und Breitensport: Hier zählt mehr als Zentimeter
Im Amateurbasketball, also in Schulmannschaften, Vereinsligen oder Freizeitgruppen, sind die Anforderungen deutlich entspannter. Hier finden sich Spielerinnen und Spieler aller Grössen – oft mit grossem Engagement, Teamgeist und Spielverständnis.
Gerade auf Guard-Positionen können auch Personen unter 1,75 m (Frauen) oder 1,85 m (Männer) mit Übersicht, Ballkontrolle und schneller Entscheidungsfähigkeit punkten. In vielen Ligen der Schweiz oder regionalen Wettbewerben in Deutschland und Österreich ist die körperliche Bandbreite deutlich grösser als in den internationalen Topligen.
Mehr als Grösse: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren
Körpergrösse ist ein Faktor – aber bei weitem nicht der einzige. Wer im Basketball erfolgreich sein will, braucht:
- Schnelligkeit und Agilität – um Spielzüge zu lesen und umzusetzen
- Technik – Ballhandling, Wurftechnik, Passen
- Spielverständnis – Antizipation, Raumgefühl, Teamplay
- Kondition und Konzentration – gerade in längeren Spielen entscheidend
- Mentale Stärke – Selbstbewusstsein, Frustrationstoleranz, Wille
Gerade in der Jugendförderung setzen moderne Coaches zunehmend auf ein ganzheitliches Athletiktraining statt rein auf Grösse – ein Trend, der sich auch im Breitensport zunehmend durchsetzt.
Beispiele: Erfolgreich trotz (oder wegen) ihrer Grösse
Basketballgeschichte ist voll von Beispielen, die zeigen, dass auch kleinere Spieler und Spielerinnen ganz gross rauskommen können:
- Allen Iverson (USA): 1,83 m – NBA-MVP, bekannt für Schnelligkeit und Kampfgeist
- Debbie Black (USA): 1,60 m – WNBA-Spielerin mit starker Defensive
- Chris Clemons (USA): 1,75 m – punktstarker Guard, explosiver Stil
- Julie Allemand (Belgien): 1,73 m – EuroLeague-Spielmacherin mit Übersicht
- Jonathan Kazadi (Schweiz): 1,95 m – vielseitiger Spieler und Nationalspieler mit starker Technik
Diese Beispiele zeigen: Wer hart trainiert, seine Rolle kennt und sich klug positioniert, kann auch ohne 2-Meter-Körper beeindruckende Leistungen bringen.
Fazit: Körpergrösse hilft – aber Talent, Technik und Training entscheiden
Im Basketball ist Körpergrösse zweifellos ein Vorteil – insbesondere auf bestimmten Positionen und im Profibereich. Doch im Amateur- und Jugendsport, in Vereinen und Freizeitteams, zählt weit mehr als die Körperlänge allein.
Wer an seiner Technik, Kondition und Spielfähigkeit arbeitet, kann auch mit unterdurchschnittlicher Grösse grosse Erfolge erzielen – auf dem Feld und darüber hinaus. Und für alle, die sich im Spiel etwas mehr Präsenz oder ein paar zusätzliche Zentimeter wünschen, gibt es im Shop sporttaugliche Einlegesohlen zur diskreten Körpergrössenerhöhung. Stossdämpfend, komfortabel und mit dem kleinen psychologischen Vorteil, der manchmal den Unterschied macht.